Pflegefachtagung Dermatologie - 20.09.24
Die Pflegefachtagung Dermatologie anlässlich des SGDV-Jahreskongresses 2024 im Congress Center Basel brachte Fachpersonen zusammen, um aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der dermatologischen Pflege zu diskutieren. Die vielseitigen Vorträge boten wertvolle Einblicke in praxisnahe Themen und neue Technologien.
Begrüssung und Einführung
Prof. Alexander Navarini, Karin Uttard und Michael Baiutti vom Universitätsspital Basel (USB) eröffneten die Tagung und betonten die Bedeutung der Industrieausstellung und Vernetzung.
Topical Therapy: a book with many seals
Prof. Christian Surber von der Universität Basel erklärte die Bedeutung der Galenik in der dermatologischen Pflege. Er zeigte, wie verschiedene Formen wie Salben und Cremes kombiniert werden, um die therapeutische Wirkung zu optimieren, und verwies auf mögliche Verwirrungen durch uneinheitliche Bezeichnungen.
Modern comfort (induced pain)
Nathalie Josserand und Nadia Presset von den Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG) beleuchteten das Phänomen des induzierten Schmerzes, der durch Pflege entsteht. Sie stellten Techniken wie Hypnose, Musik und virtuelle Realität vor, die Schmerzen lindern und die Patientenzufriedenheit steigern können.
Getting under your skin: when dermatology meets mental health
Dr. Eva Loos vom USB berichtete, dass etwa jeder dritte Patient mit Hauterkrankungen auch psychische Störungen entwickelt. Ansätze wie progressive Muskelentspannung und virtuelle Realität wurden als innovative Methoden zur Behandlung von chronischem Juckreiz vorgestellt.
Home Wound Dressing Change: Educational Concept
Jeannette Wüthrich vom USB zeigte, dass viele Patienten nicht ausreichend geschult sind, um ihre Wunden zu Hause zu versorgen. Ihr Konzept umfasst Schulungen und einen Flyer, um Wiederaufnahmen ins Spital zu vermeiden.
Swiss Nurses in Dermatology (SNiD): Launch of the new association
Dr. Kathrin Thormann vom Inselspital Bern und Heiko Müller vom Universitätsspital Zürich (USZ) stellten die neue Vereinigung Swiss Nurses in Dermatology (SNiD) vor, die die Weiterbildung und Vernetzung von Pflegekräften im Bereich Dermatologie fördert.
Higher education module for medical practice assistants in dermatology
Ladina Schuler (Dermatology & Skin Care Clinic , Buochs) und Chiwith Baumberger (Hautpraxis, Liestal) präsentierten das Konzept, die Dermatologie als Modul in die Ausbildung der Medizinischen Praxiskoordinatorinnen (MPK) zu integrieren. Dieses Modul soll das Wissen der MPK erweitern und ihre Kompetenzen im Patientenmanagement stärken.
The therapeutic education program
Diana Cruz Lopes und Mirjam Conrad betonten die Bedeutung der Patientenedukation bei Psoriasis. Sie zeigten auf, wie wichtig es ist, ein positives Körperbild zu fördern und Lösungen im Umgang mit der Krankheit zu entwickeln.
Impact of AI on wound care
Prof. Sebastian Probst vom HUG hob die zunehmende Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) in der Wundpflege hervor. KI-Apps analysieren Wundfotos und dokumentieren den Heilungsverlauf, jedoch bleibt das Fachwissen der Pflegenden entscheidend.
Enhancing patient discharge and self-management
Magali Champey und Johanna Thiebaut vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) zeigten, wie Schulungen und Entlassungsplanungen helfen, Wiederaufnahmen zu vermeiden und die Patientenzufriedenheit zu steigern.
You work in dermatology, right?
Angela Lichtsteiner vom USB brachte humorvolle Beispiele, wie Pflegekräfte oft um dermatologische Beratung gebeten werden, und betonte die Bedeutung der Aufklärung über Medikamente und Sonnenschutz.
Fazit
Die Pflegefachtagung Dermatologie 2024 unterstrich, wie wichtig Weiterbildung, Vernetzung und die Integration neuer Technologien wie KI in der Pflege sind. Themen wie Schmerzmanagement und Patientenschulung standen im Mittelpunkt und zeigten, wie relevant Innovationen für die Pflege sind.
Ein besonderer Dank gilt dem Organisationsteam für die gelungene Zusammenstellung des Tagesprogramms und den wertvollen Austausch.