Zunehmend Berufskrankheiten durch Sonne
Schweizer Dermatologinnen und Schweizer Dermatologen sind besorgt über das erhöhte Hauterkrankungsrisiko von Menschen, die im Freien arbeiten. Die SGDV weist explizit auf die wachsenden Risiken hin. Rund 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung leidet unter schweren Hautkrankheiten. Hautkrebs ist ein grosses Problem. 20'000 – 25'000 Personen erkranken in der Schweiz jährlich an aggressiven Formen. Damit Schweizer Dermatologen künftig ihre unverzichtbaren Behandlungen sicherstellen können, sind besonders zwei politische Massnahmen wichtig: Die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) und der neue Ärztetarif TARCO.
Ungefähr 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung leidet aktuell unter schwereren Hautkrankheiten. Ihnen wirksam zu helfen, ist die Hauptaufgabe der Dermatologie, die in der medizinischen Grundversorgung der Schweiz zentral ist. Hautkrebs ist heute die häufigste Krebsart, jeder Dritte entwickelt im Laufe seines Lebens Hautkrebs. 20'000 - 25‘000 Personen erkranken in der Schweiz jährlich an aggressiveren Formen. Davon erkranken jährlich 2‘400 am Melanom, es verursacht jedes Jahr rund 300 Todesfälle.
Neben der direkten UV-Exposition ist die Wirkung der indirekten Strahlung nicht zu unterschätzen. Damit ist das Reflektieren von UV-Strahlen durch Sand, Erde, Wasser und Schnee gemeint. Schliesslich muss neu auch die UV-Exposition während der Pausenzeiten im Freien stärker beachtet werden. Am Arbeitsinstitut in Lausanne wird dieser Bereich aktuell experimentell erforscht. Kürzlich konnte zudem belegt werden, dass Haut, welche mit Teerderivaten bedeckt und UV-exponiert ist, ein zusätzlich er-höhtes Hautkrebspotenzial aufweist. Arbeitnehmende im Strassenbau und in der Bahnbranche sind davon stark betroffen.
Anerkennung durch Unfallversicherung: Hautarzt ist wichtiger Partner
Damit die Unfallversicherung solche berufsbedingten Hauterkrankungen anerkennt, ist eine ausführliche Meldung durch den Arzt nötig. Die Hautärzte spielen hier eine zentrale Rolle als Partner für den Arbeitnehmenden wie für die Unfallversicherung.
Aktuelle Tarifmassnahmen gegen Dermatologen treffen rasch viele Patienten
Beispiel: Wenn eine ambulante Hautkrebsbehandlung inklusive Laboruntersuchung ambulant je nach Fall zwischen 500–1’500 Franken kostet, verursacht die gleiche Behandlung stationär Kosten von 7’500–10’000 Franken.
Forderungen der SGDV:
1. Als Verbesserungen angekündigte Massnahmen im Gesundheitssystem dürfen keine Schäden anrichten. Die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) ist wichtig und überfällig. Dieser Weg vereinfacht die Finanzierung, macht sie gerechter und entfaltet eine Wirkung, welche den Grundsatz «ambulant vor stationär» stärken wird. So können Versorgungseinschränkungen, Staatstarife und rationierende Globalbudgets vermieden werden. Wir fordern die Politik auf, diesen Weg entschlossen einzuschlagen. Es muss gelingen, die dafür nötigen Gespräche und Kompromisse auch mit den Kantonen zu finden.
2. Der Tarifeingriff 2018 ist schädlich und wird zu Rationierung und Verteuerung führen. Für die SGDV ist die Revision des ambulanten Arzttarifs unter der Bezeichnung Tarco (TARMEDconsensus) bis Mitte 2018 zentral. Parallel dazu wird die SGDV das Projekt eines Pauschaltarifs in Kooperation mit dem Verband der chirurgisch und invasiv tätigen Fachgesellschaften (fmCh) fortsetzen.
Die Schweizerische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie SGDV vertritt die Interessen ihrer rund 820 Mitglieder gegenüber Behörden, Politik und Öffentlichkeit. Dafür kooperiert sie eng mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften sowie mit Partnervereinigungen. Interessenvertretung, Information, Aus- und Weiterbildung sind Kernengagements der SGDV. Weitere Informationen unter www.derma.swiss |
20.01.2022