Michel Gilliet neues Mitglied der Leopoldina-Akademie

Die 1652 gegründete Nationale Akademie der Wissenschaften ist die älteste Akademie der Welt für Naturwissenschaften und Medizin. Sie hat mehr als 7000 Mitglieder ernannt, darunter unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein und Max Planck. Nachdem  Michel Gilliet 2016 den Cloëtta-Preis, 2021 den Leenaards-Preis und 2022 den Forschungspreis der American Skin Association erhalten hat, ist die Anerkennung durch die Leopoldina die Krönung seiner Forschungsaktivitäten. 

Der Dermatologe befasst sich mit den Mechanismen der Gewebeentzündung sowie den Auslösern von entzündlichen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen der Haut. Seine Studien haben einen Mechanismus aufgedeckt, der zunehmend als Hauptmotor dieser Krankheiten erkannt wird: Das Immunsystem erkennt Nukleinsäuren, die ausserhalb der Zellen freigesetzt werden. Michel Gilliet ist schweizerisch-amerikanischer Doppelbürger mit Wurzeln im Tessin. 1995 schloss er sein Medizinstudium an der Universität Zürich ab und bildete sich dort zunächst in experimenteller Medizin und anschliessend in Dermatologie weiter.

Im Jahr 2004 wurde er als Assistenzprofessor an das MD Anderson Cancer Center in Houston, Texas, berufen und 2008 zum ausserordentlichen Professor ernannt. 2009 wurde er Co-Leiter des Cancer Inflammation Center mit Angliederung an drei Abteilungen: klinisch an  die Abteilung für Dermatologie und im Forschungsbereich an die Abteilungen für Immunologie und medizinische Onkologie  des Melanoms. Seit Dezember 2010 ist Michel Gilliet als Professor und Leiter der Abteilung für Dermatologie am CHUV tätig. Die SGDV gratuliert herzlich zur Aufnahme.