Für junge Dermatologinnen und Dermatologen gibt es innerhalb der SGDV ein ganz neues Angebot: die Swiss Young Dermatologists, kurz SYD. Die SYD richtet sich an Assistenzärztinnen und -ärzte sowie Fachärztinnen und Fachärzte, die maximal drei Jahre zuvor ihre Facharztprüfung absolviert haben. Dr. med. Barbara Erni (30) und Dr. med. Alina Müller (31) arbeiten als Assistenzärztinnen am Unispital Basel in der Dermatologie und sind Initiantinnen und Co-Präsidentinnen der SYD. Uns haben sie erzählt, weshalb sie die SYD gegründet haben.
Warum braucht es die Swiss Young Dermatologists?
Alina Müller: «Weil mehrere Stimmen zusammen mehr zählen als eine einzelne. Wir jungen Dermatologinnen und Dermatologen der Schweiz haben besondere Ziele und Wünsche.»
Barbara Erni: «Wir sind ganze nahe an der Aus- und Weiterbildung dran und wollen deshalb auch deren Curriculum mitbestimmen. Ausserdem ist uns aufgefallen, dass die jungen Dermatologinnen und Dermatologen innerhalb der Schweiz kaum vernetzt sind. Das wollen wir ändern.»
Wo stehen Sie denn aktuell mit den SYD?
Alina Müller: «Die SYD sind offiziell gegründet. Barbara und ich sind Co-Präsidentinnen und ein weiteres Vorstandsmitglied ist bislang gefunden. Aktuell sind wir im Gespräch mit Personen aus der ganzen Schweiz, um weitere Vorstandsmitglieder zu finden.»
Das heisst, Sie sind noch ganz am Anfang. Spulen wir die Zeit ein Jahr vor. Was würden Sie sich wünschen Ende 2023? Wo stehen die SYD dann?
Alina Müller: «Schön wäre, wenn mindestens die Hälfte aller Assistenzärztinnen und -ärzte Mitglied der SYD sind. Je mehr wir sind, desto grösser ist unser Einfluss.»
Barbara Erni: «Über hundert Beitritte in einem Jahr wären super. Potenzielle Mitglieder gäbe es in der Schweiz ungefähr 250. Und natürlich möchten wir auch schon einige Anlässe organisiert haben. Für alle Mitglieder, nicht nur innerhalb des Vorstands.»
Was sind die ersten Projekte, die Sie mit den SYD anpacken wollen?
Barbara Erni: «Sicherlich möchten wir Kurse organisieren. Eine Idee wäre, einen Experten oder eine Expertin in Scientific Writing einzuladen oder jemanden, der unseren Mitgliedern zeigt, wie man Präsentationen und Poster optimal gestaltet.
Alina Müller: «Wie Barbara sagt, möchten wir unter anderem Interdisziplinäres anbieten, möglich wären auch noch Rhetorikseminare. Aber auch fachspezifische Kurse wie OP- oder Histologie-Kurse speziell für Anfänger. Natürlich gehört auch Networking immer dazu.»
Das klingt nach einem breiten Gebiet. Und wie finanzieren Sie sich?
Barbara Erni: «Die SGDV hat uns eine finanzielle Unterstützung zugesichert. Sollte dies nicht reichen, haben wir bereits erste Anfragen von Sponsoren erhalten, die sich gerne bei uns engagieren möchten.»
Von den Finanzen zur Politik. Welches sind die politischen Forderungen der Swiss Young Dermatologists?
Alina Müller: «Wir haben noch keine konkreten Forderungen. Die definieren wir, sobald wir den Vorstand formiert haben. Unser Ziel ist, dass von jeder A-Klinik eine Person im Vorstand ist und wir auch einen Vertreter der B- und C-Spitäler haben. Interessierte dürfen sich sehr gerne direkt unter syd@derma.ch bei uns melden.»