Hautkrebs-Hochrisikoland Schweiz: Die Schweizerische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie SGDV engagiert sich auch in diesem Jahr im Rahmen von «Euromelanoma» und ruft auf, die Haut gerade in den Bergen und am Wasser gut vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen.

Auch in diesem Jahr werden viele Schweizerinnen und Schweizer die Sommermonate in heimischen Gefilden verbringen: In den Bergen, an Gewässern, draussen in der Natur. Um den Aufenthalt im Freien möglichst unbeschwert und gefahrlos zu geniessen, ist ein guter Sonnenschutz zentral. Denn: Die Anzahl Hauptkrebs-Neuerkrankungen hat sich in den vergangenen dreissig Jahren verdoppelt. Aktuell erkranken jährlich 25'000 Menschen an Hautkrebs. Mit der richtigen Prävention könnte diese Zahl massiv gesenkt werden.

In der Schweiz unterschätzen viele die Wichtigkeit der Vorsorge. Bettina Schlagenhauff, Dermatologin und Vorstandsmitglied der SGDV, betont: «Hautkrebs kann effizient und einfach vorgebeugt werden, indem man sich nicht der direkten Sonne aussetzt und seine Haut in der Sonne richtig schützt». Tückisch sei, dass die Folgen eines schlechten Sonnenschutzes sich häufig erst Jahre später bemerkbar machten – in Form von Hautkrebs. Der besonders gefährliche schwarze Hautkrebs ist in der Schweiz fünfhäufigste Krebsart und trifft häufig auch jüngere Menschen. «Wir müssen ein besseres Bewusstsein zu den Risiken von Sonnenbaden und den Präventionsmöglichkeiten schaffen». Dafür engagiere sich die SGDV seit vielen Jahren.
Eine gute Prävention ist aber nicht nur in den Ferien wichtig: Besonders Personen, die berufsbedingt stark der Sonne ausgesetzt sind, benötigen guten Sonnenschutz. Dies gilt verstärkt für die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz. Das Land gilt als Hautkrebs-Hochrisikoland, es hat die höchste Anzahl Neuerkrankungen innerhalb Europas. Die Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits ist die UV-Belastung in den Bergen hoch, andererseits reisen viele Schweizerinnen und Schweizer in sonnige Länder.

Die Gefahr der Sonnenstrahlen

Das Sonnenlicht transportiert für das Auge unsichtbare UVA- und UVB-Strahlen. UVB-Strahlen dringen in die obere Hautschicht ein. Sie sind Hauptverursacher von Sonnenbrand, DNA-Schäden innerhalb der Zellen und Hautkrebs. UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und verursachen hauptsächlich chronische Lichtschäden (u.a. Hautalterung und lichtallergische Reaktionen), können die Entstehung von Hautkrebs aber ebenso begünstigen.
Am effizientesten schützen folgende Massnahmen vor den negativen Auswirkungen der Sonneneinstrahlung:

  • Intensive Sonne meiden (insbesondere um die Mittagszeit, wenn die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist)
  • Sonnenschutz durch Kleidung und Kopfbedeckung
  • Schutz der Augen mit einer Sonnenbrille
  • Benutzung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor (SPF)
  • Keine Solarien benutzen

Euromelanoma 2022: «Deine Haut ist kostbar»

Die international durchgeführte Euromelanoma-Woche ist eine Initiative verschiedener Länder Europas und deren dermatologischer Fachgesellschaften, die sich für eine umfassende Prävention von Hautkrebs engagieren. Jährlich finden in den beteiligten Ländern Aktionen und Veranstaltungen dazu statt. In der Schweiz haben Dermatologinnen und Dermatologen bislang jeweils im Mai gratis Hautuntersuchungen angeboten – aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wird dieses Jahr aber auf diese Aktion verzichtet.

Über die SGDV

Die Schweizerische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie SGDV ist die Berufs- und Standesorganisation für niedergelassenen Dermatologinnen und Dermatologen und die akademische Dermatologie in der Schweiz. Sie vertritt ihre Mitglieder gegenüber der Bevölkerung, den Behörden, den Krankenversicherern, den Tarifpartnern und weiteren Institutionen. Sie fördert den Austausch wissenschaftlicher und praktischer Erfahrungen im Bereich der Dermatologie und Venerologie und setzt sich für die Hautgesundheit der Schweizer Bevölkerung ein.

Kontakt für Medienanfragen
Prof. Dr. med. Daniel Hohl
Präsident SGDV
Daniel.hohl@chuv.ch
079 556 88 81

Dr. med. Bettina Schlagenhauff
Vorstandsmitglied SGDV
bettina.schlagenhauff@dermacenter.ch
041 850 87 87

Prof. Dr. phil. Nat. Christian Surber
Sachverständiger Sonnenschutz, Universität Basel
Christian.surber@unibas.ch
079 366 50 50

Beilagen

  • Fakten/Textbausteine zum Thema UV- und Sonnenschutz
  • Merkblatt «Schützen Sie sich vor UV-Strahlung!»